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Tagungen und Veranstaltungen 2021

Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in Nord und Süd am Beispiel Bremen und Nigeria

Online-Diskussionsveranstaltung zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben weltweit über eine Milliarde Menschen, also etwa 15 Prozent der Weltbevölkerung, mit Behinderungen. Rund 80 Prozent von ihnen leben in Ländern des Globalen Südens. Zahlreiche Barrieren verhindern jedoch ihre Teilhabe in der Gesellschaft. Sie sind somit häufig von Armut betroffen. Wiederum sind etwa die Hälfte aller Behinderungen direkt auf Armut zurückzuführen und könnten daher vermieden werden. Neben der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-BRK) ist die Agenda 2030 mit den 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen weltweit. Das zentrale Leitprinzip der Agenda 2030 ist ‚niemanden zurücklassen’ (leave no one behind). Die Agenda bezieht sich in mehreren Zielen und Unterzielen auf Menschen mit Behinderungen. Sie gehören zu denjenigen, deren Bedürfnissen in der Agenda besondere Aufmerksamkeit beigemessen werden.

In der Diskussionsveranstaltung organisiert vom Bremer entwicklungspolitischem Netzwerk wurde anhand von Beispielen aus Bremen und Nigeria vor allem folgenden Fragen nachgegangen:

  • Welche Änderungen haben die Nachhaltigkeitsziele für die Teilhabe der Menschen mit Behinderungen bis jetzt mit sich gebracht?
  • Welche sind die größten Herausforderungen sowohl im Globalen Norden als auch im Globalen Süden?
  • Wie können Akteur*innen aus Bremen das Thema weiter vorantreiben?

Am 18. November 2021 war DUOday

DuoDay digital - Anderen bei der Arbeit zuschauen und Vielfalt erleben. Dieses Jahr online.

Am DUOday öffnen Betriebe und öffentliche Institutionen einer Person mit einer geistigen, seelischen oder körperlichen Beeinträchtigung ihre Türen.
An diesem Tag bilden ein Mitarbeiter/ eine Mitarbeiterin und ein Mensch mit Beeinträchtigung ein DUO.
Er/ Sie nimmt dabei (möglichst) aktiv an den üblichen Aufgaben der Mitarbeitenden teil.

Arne Frankenstein stellte während des DUOdays die (besondere) Zusammenarbeit in seiner Dienststelle vor.
Weitere Informationen zum DUOday 2021

#Tour_de_Bremen #LBB_auf_Achse zweite Station

Am 10. November war der LBB im Rahmen seiner „Tour de Bremen“ in Friedehorst, um dort den Bereich „Teilhabe und Arbeit“ näher kennenzulernen.
Nach einer Begrüßung durch Herrn Matthes (Geschäftsführer „Teilhabe Leben“) fand ein Austausch über die Herausforderungen und Problemlagen im Hinblick auf die Teilhabe am Arbeitsleben statt. Herr Druba stellte den Bereich „Teilhabe Arbeit“ vor. Zielsetzung dieses ist es, Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung nach einer Therapie zurück auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu bringen. Hier wird unter anderem ein Jobcoaching und Bewerbungstraining angeboten. Zudem werden Betriebe für Praktika und Anstellungen gesucht und die Teilnehmenden an diese vermittelt.
Anschließend wurde der LBB von Herrn Samel und Herrn Sierig (Berufsförderungswerk) sowie deren Team durch die Räumlichkeiten des Berufsförderungswerkes geführt und über die Tätigkeiten dieser Einrichtung informiert. Ziel des Berufsförderungswerkes ist es, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zu qualifizieren und eine Weiterbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt zu sichern. Der LBB hat mit Teilnehmer:innen von Qualifizierungsmaßnahmen über deren Zukunftsvorstellungen gesprochen und Fragen von diesen beantwortet. Abschließend wurden Arbeiten aus Holz in der Werkstatt des Berufsförderungswerks vom Werkstattleiter vorgestellt.
Wir danken dem Team von Friedehorst und dem Berufsförderungswerk für die Gewährung interessanter Einblicke und den Teilnehmer:innen am Programm des Berufsförderungswerks für den offenen Austausch.

Aus der Pandemie lernen - Wie können behinderte Menschen zukünftig besser gesellschaftlich teilhaben?

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf behinderte Menschen ausgewirkt?
Was haben die Corona-Regeln für behinderte Menschen bedeutet?
Das haben 120 Personen am 8.11.2021 online diskutiert.
Weitere Infos unter Veranstaltungsdokumentation – Aus der Pandemie lernen.

Arne Frankenstein spricht im Rahmen der Ausstellung „Kein Platz - Nirgendwo“

Der Forschungsbericht der unabhängigen wissenschaftlichen Aufarbeitung im Rahmen der Stiftung Anerkennung und Hilfe liegt seit Oktober 2021 vor. Die Forschungsgruppe untersuchte die Unterbringungssituation von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Behindertenhilfe und Psychiatrie in der BRD (1949-1975) und der DDR (1949-1990). Ziel war es, die Leid- und Unrechtserfahrungen zu erfassen sowie Art und Umfang der Geschehnisse nachvollziehbar zu machen.
Arne Frankenstein machte in seinem Beitrag bei der Ausstellungseröffnung "Kein Platz - Nirgendwo" am 10. November 2021 deutlich, dass die Untersuchung von Gerda Engelbracht uns schonungslos zeigt, dass behinderte Kinder und Jugendliche im Zeitraum von 1949 bis 1975 in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe und Psychiatrie in der Region Bremen körperliche und sexuelle Gewalt erlitten haben, dass es Zwangsfütterungen, Zwangsmedikationen sowie fragwürdige und sinnlose Gehirnoperationen gab. Darüber hinaus erinnerte der LBB in diesem Zusammenhang an den Mord an vier Bewohner:innen des Oberlinhauses in Potsdam-Babelsberg im Frühjahr 2021 durch eine dort beschäftigte Pflegehelfern. Ein Gewaltexzess, der behinderte Menschen deutschlandweit erschüttert und in Angst versetzt hat.
Arne Frankenstein: "All dies macht deutlich, dass Gewalt und Gewaltschutz in Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Psychiatrie nach wie vor Aktualität besitzen. Schutz vor Gewalt und Prävention ist eine kontinuierlich zu bearbeitende Aufgabe. Gewalt- und Präventionsschutz alleine genügen indes als Antwort eines sozialen und demokratischen Rechtsstaats auf die fortbestehenden Herausforderungen aus meiner Sicht nicht aus."

#Tour_de_Bremen #LBB_auf_Achse erste Station

Am 2. November hat der LBB den ersten Besuch in Rahmen seiner Bremen-Tour absolviert. Beim Kaisenstift handelt es sich um ein Wohnhaus für 15 Kinder und junge Erwachsene mit geistigen und mehrfachen Behinderungen. In dem sehr interessanten Gespräch mit Frank Drescher (Leiter) wurde dem LBB erneut deutlich, dass es an Übergangsmöglichkeiten in das Unterstützungssystem erwachsener behinderter Menschen mangelt. Im Austausch mit den Kids standen dann Schule, unsere Arbeit und der Eistee von Capital Bra im Fokus. Wir danken dem Team um Frank Drescher sowie den jungen Bewohner:innen des Kaisenstifts für den Einblick und den offenen Austausch.

Tagung der Aktion Psychisch Kranke am 7. September

Arne Frankenstein während seiner Rede am Mikrofon

Vom 06. bis zum 08. September fand die Tagung zur Thematik „Förderung der Selbstbestimmung und Vermeidung von Zwang” in Bremen statt. Sie wurde in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeindepsychiatrischer Verbünde und dem Bundesnetzwerk Selbsthilfe seelische Gesundheit durchgeführt.
Inhaltlich wurden unter anderem die Ergebnisse des Projektes „Vermeidung von Zwangsmaßnahmen im psychiatrischen Hilfesystem” vorgestellt. Darüber hinaus stand die Verknüpfung mit den aktuellen gesundheitspolitischen, rechtlichen und fachlichen Entwicklungen auf Bundes- und Landesebene auf der Agenda.

Aus Sicht des LBB ist ein ganz wesentlicher Kontextfaktor zur Förderung von Selbstbestimmung die Herstellung einer inklusiven Gesellschaft insgesamt. Dort, wo von der Krippe an keine Aussonderung von behinderten Menschen stattfindet, dort wo wir Lebenswelten nicht nur dann miteinander teilen, wenn wir dadurch eine homogene Gruppe bilden, dort, wo wir gemeinsam, möglichst sozialversicherungspflichtig auf dem ersten Arbeitsmarkt unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten oder dort, wo wir unsere Freizeit gemeinsam gestalten, ganz gleich ob psychiatrieerfahren oder kognitiv beeinträchtigt, oder beides, nur dort wird es uns gelingen, die Voraussetzungen nicht nur auf dem Papier zu etablieren, um Selbstbestimmung zu erreichen und Zwang zu vermeiden.

Aktion Psychisch Kranke e.V.

Abschlusstagung zur inklusiven Bildung der Hochschule Bremen am 15. Juni

Das Projekt INAZ „Inklusive Bildung in der Alphabetisierungspraxis und im System des Zweiten Bildungswegs - Qualifikationen, Kompetenzen und Bedarfe des pädagogischen Personals“ zielt auf die Professionalisierung der inklusiven Bildungspraxis in der Alphabetisierung und im System des Zweiten Bildungswegs. Untersucht wurde, welche Kompetenzen aber auch Widerstände Lehrkräfte in ihrem Berufsalltag bereits haben. Auf der Basis von Gruppendiskussionen und einer bundesweiten Fragebogenerhebung mit Lehrkräften an Volkshochschulen wurde ein Fortbildungsmodul entwickelt und erprobt. Es dient dazu, Lehrkräfte der Erwachsenenbildung zu befähigen, inklusive Lerngruppen qualitativhochwertig zu unterrichten. Die Projektleitung hatte Prof. Dr. Marianne Hirschberg und der Landesbehindertenbeauftragte hatte die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen und ein Geleitwort für die Abschlussdokumentation erstellt.

Weitere Informationen zu dem Projekt Inklusive Bildung in der Alphabetisierungspraxis und im System des Zweiten Bildungswegs

Dritter Fachtag #Teilhabe unter dem Motto „Wir lernen voneinander“

Am 4. Juni fand der dritte Fachtag #Teilhabe statt, den die brema alle zwei Jahre in Kooperation mit dem Martinsclub Bremen e. V. und dem Landesbehindertenbeauftragten Bremen veranstaltet – in diesem Jahr komplett digital via Zoom. Welche medialen Barrieren und Hürden existieren für Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Beeinträchtigung? Und wie können diese abgebaut und durch aktive Medienarbeit Zugänge geschaffen werden? Mit diesen Fragen befasste sich der diesjährige Fachtag #Teilhabe unter der Moderation des Regisseurs und Produzenten Eike Besuden.

Dritter Fachtag #Teilhabe unter dem Motto „Wir lernen voneinander“

29. Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai

Der Landesbehindertenbeauftragte äußerte sich auf der Kundgebung des Arbeitskreis Bremer Protest, an der ca. 70 Menschen teilnahmen, insbesondere zu den Anforderungen die an Bremen gestellt sind, um den Weg aus der Krise heraus für die Weiterentwicklung einer inklusiven Gesellschaft zu nutzen. Er forderte einen Pakt für Teilhabe als gemeinsame Anstrengung von Bund und Ländern und machte in seinem Redebeitrag deutlich, dass alle Maßnahmen ausgeschöpft werden müssen, damit diejenigen, die erhebliche Einschränkungen ihrer Teilhabe erlitten haben, nun bevorzugt werden bei den Möglichkeiten, diese wieder wahrzunehmen.
Birgit Meierdiercks, die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte in Bremen und Bremerhaven, moderierte die inhaltlichen Beiträge.
Berichterstattung zum 29. Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

#MehrBarrierefreiheitWagen - Mobilitätsketten durchgängig barrierefrei machen

Dr. Sigrid Arnade und Hans-Günter Heiden vom NETZWERK ARTIKEL 3 haben mit ihrem VW-Bus als #MehrBarrierefreiheitWagen eine Zwischenstation in Bremen gemacht und trafen sich mit Arne Frankenstein.
Ihre Tour ist am 22. April in Berlin gestartet und ging bis zum 9. Mai, um mit Politiker:innen und anderen Verantwortungsträger:innen zu sprechen und dafür zu werben, dass das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz nachgebessert und noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet wird.

Facebook Posts zum Thema #MehrBarrierefreiheitWagen

Arne Frankenstein:

„Barrierefreiheit als universelles menschenrechtliches Prinzip erstreckt sich auf alle gestalteten Lebensbereiche. Alle heißt: ohne Ausnahme! Sie müssen so gestaltet werden, dass niemand von einer Nutzung ausgeschlossen wird. Auch deshalb fordert die UN-BRK Barrierefreiheit im Sinne eines Universal Design. Wo keine Barrierefreiheit besteht, müssen im Einzelfall angemessene Vorkehrungen geschaffen werden. Diese müssen mit individuellen Ansprüchen hinterlegt sein und gerichtlich einklagbar sein. Solange das nicht geschieht, ist Deutschland mit der Verwirklichung der Konvention in Verzug!“

Teile der Tour wurde durch ein Kamerateam der Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien begleitet.
Entstanden ist so ein Film zur Tour #MehrBarrierefreiheitWagen.

Arne Frankenstein als Onlinegast im Seminar vom Sozialen Friedensdienst Bremen e.V.

Wie wird man Landesbehindertenbeauftragter?
Was sind seine Aufgaben und wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf behinderte Menschen aus?

Diese und weitere Fragen diskutierte Arne Frankenstein am 13.01.2021 mit ca. 30 FSJler*innen vom Sozialen Friedensdienst im Rahmen ihres Seminars zur politischen Bildung unter der Leitung von Cornelius Peltz-Förster.
Nach fast 90 intensiven Minuten des Inputs und des Austausches unter anderem zu den Themen Bedeutung der UN-BRK für die gesellschaftliche Teilhabe, Lernerfahrungen aus Corona und den Praxiserfahrungen der Freiwilligen in der Pandemie stand bei den Freiwilligen, die in unterschiedlichen Bereichen tätig sind (Wohneinrichtung, Schulassistenz) die zentrale
Erkenntnis:
Es kann nicht oft genug betont werden, dass Menschen nicht aufgrund persönlicher Merkmale behindert sind, sondern durch Barrieren in ihrer Umwelt behindert werden!
Und Corona ist dabei eine erhebliche zusätzliche Herausforderung.

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